
Eine Hürde stellen die Ventile für MIDI-Steuerung da. Gewiss, man kann
die Tasche greifen und sich einen ganzen Satz kaufen. Der Selbstbau ist
für den Drehorgelbauer sicher überlegenswert.
Die beschriebenen Ventile eignen sich für die hauptsächlich verwendete
Abluftsteuerung. Zu diesem Thema lese auch

Der Selbstbauer möchte die Kosten reduzieren.
Vielen Vorschläge die ich kenne, verwenden preiswerte und zuverlässige
KFZ-Relais.
Der Anker macht einen Hub von mindestens 2mm. Es
ist, auf einer kleinen Leiterplatte montiert. Eine kleine Lederronde
verschließt das Steuerloch (Querröhrchen). Es ist Teil eines T-Stückes,
bei dem der eine Schenkel in den Ventilkasten ragt bzw dessen Röhrchen
ersetzt. Ist eine Orgel alternativ mit einer Notenbandrolle spielbar,
wird der andere Schenkel vom Durchgangsröhrchen mit dem Steuerblock
verbunden. Andernfalls wird es einfach verschlossen oder nicht
eingebaut.
Die Leiterplatte gestattet weiterhin die beiden
Anschlüsse für das Relais.
 
Die
Fotos sind mir von Josef Schmidt freundlicherweise zur Verfügung
gestellt worden
Mein Selbstbau über 100 Stück:
(Text und Fotos aus meiner 31er Konstruktions- und Bauanleitung)
Dank
der freundlichen Unterstützung von Josef, brauchte ich das
Platinenlayout nicht vollständig neu zu erfinden. Für meine Verhältnisse
änderte ich leicht das Layout, so dass der Platz auf einer Leiterplatte
ohne Abfall ausgenützt wird.
Auf einer 150x200mm Rohplatte passen, gleichmäßig
verteilt 6x5=30 Ventilleiterplatten.
Der Wunsch nach einer Ätzvorrichtung hat schon
immer bestanden – jetzt war es Zeit für eine Anschaffung. Gleichzeitig
habe ich einen abgelegten Gesichtsbräuner mit 4 UV-Röhren im Internet
erstanden, der für die Belichtung gebraucht wird. Eine Fotoschale aus
meinem Analogfotolabor konnte als Entwicklerbehälter verwendet werden.
Bei der Leiterplattenmaterialauswahl ist etwas zu
bedenken: glasfaserverstärkte Platten (FR4) bereiten dem Selbstbauer
beim Trennen eher Schwierigkeiten. Die Säge wird sehr schnell stumpf,
kleine Kreissägen können überfordert sein. Bei diesem Anwendungsfall
reicht auch eine FR3-Basis.
Über die Leiterplattenherstellung gibt es viele
Hinweise im Internet. Kurz gesagt sind folgenden Schritte nötig
(Sicherheitshinweise auf den Chemikalien beachten!):
1. Filmherstellung
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Einzelleiterplatten anordnen gemäß des Rohmaterials auf dem PC
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2 Stück Inkjetfolien (speziell für Inkjet) bedrucken (nur schwarz,
dicht)
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Sauber übereinander legen und am Rand sichern
2. Belichten und entwickeln
-
Entwickler
nach Anleitung ansetzen
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Film auf Fotoseite der Platte positionieren (heften)
-
Sauber übereinander legen und am Rand sichern
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Gesichtsbräuner im Abstand von ca 15cm über Platte anbringen
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Belichten mit ca 18 -20 min (unkritisch)
-
In Entwicklerschale (handwarm) geben, schwenken und beobachten. Nach
kurzer Zeit wird das Layout sichtbar. Fertig ist es nach ca 2 min.
-
Spülen
mit Wasser
3. Ätzen
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Ätzbad (hier: Natriumpersulfat) nach Anleitung ansetzen
-
Beschreibung beachten (Temperatur, Dauer)
-
Ätzvorgang beobachten
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Wenn die isolierten Flächen vollständig frei von Cu sind, kann die
Platte entnommen werden (ca 20 min)
-
Spülen mit Wasser
4. Fotolackreste
5. Trennen
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FR4 mit Hausmitteln lässt sich schlecht präzise sägen
-
Durch die Kleinheit besteht an Kreissägen Unfallgefahr!
-
Stichsäge mit Metallblatt umgekehrt eingespannt zum Sägetisch ist
eine gute Notlösung, jedoch ist der Verlauf nicht optimal ggf
Nachbearbeitung nötig
-
Durch die Kleinheit besteht an Kreissägen Unfallgefahr!
6. Bohren
-
Bei größeren Mengen lohnt sich eine Aufnahme mit Seitenanschlag
-
Musterplatte erstellen, Bestückung ausprobieren und sie als
Bohrlehre verwenden
-
nacheinander davon die einzelnen Bohrungen über alle Platten bohren

7. T-Stück

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Grundkörper (quadratisch) auf Länge sägen
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Durchgangsröhrchen absägen oder abstechen
-
Querröhrchen absägen oder abstechen
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Mittelbohrung (Vierbackenfutter hilft!)
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Durchgangsröhrchen eindrücken auf Maß
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Querbohrung (wer es präziser mag, bohrt, senkt nur in die Oberfläche
des Durchgangsrohres = Anschlag für Querrohr und Sicherung gegen
Verschiebung des Durchgangsrohr (Anschlag an der Maschine
verwenden))
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Querröhrchen bis auf Anschlag drücken
-
Querbohrung (lichte Weite) durch das Querrohr in das Längsrohr

(Ausschnitt aus meiner 31er Konstruktion- und
Bauanleitung)
8. Relais ändern


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Ausdrücken der Kontaktstifte
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Abschneiden Kontaktsitz (Seitenschneider)
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Mit Locheisen Dichtfläche (Leder) herstellen


9. Bestücken
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Bestücken Relais und Anschlusspins
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Löten aller Kontakte und Relaiskörper
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Ausrichten
T-Stück zu Dichtfläche (Lederronde) und kleben (2K)
10. Kontrolle und Sicherung


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