Idee Zeitmesser zu analysieren |
![]() ![]() Als ich in eine andere Abteilung wechselte, lernte ich einen neuen Kollegenkreis kennen. Darunter befand sich ein wahrer Uhrenexperte. Bei einem späteren Besuch bei ihm spürte ich, was es heißt, das Leben dem Hobby zu widmen. Praktisch jeder Vertreter der langjährigen Uhrengeschichte und -technik war bei ihm zu finden. Seine Werkstatt entsprach in seiner Vielfältigkeit eher dem Ersatzteillager eines Großhändlers, als die eines Uhrmachers. Ich beichtete ihm meine Untaten aus der Kinderzeit und übergab ihm die schwer verletzten Patienten. Er äußerte sich nicht, aber seine Gedanken glaubte ich hören zu können. Nach einigen Tagen stand er plötzlich neben mir und legte mir in Serviettenpapier eingewickelt, die Uhren auf den Schreibtisch. War das eine Freude, als die Uhren mir beim Auspacken entgegenstrahlten! Ihre Gesichter waren wieder vollständig, die Gehäuse ausgebeult, sie glänzten und vor allem: ihre Herzen schlugen wieder! Die folgenden Unterhaltungen mit ihm entwickelten sich langsam zu Fachgesprächen. Mich interessierten die technischen Lösungen, wie man die potentielle Energie durch das Aufziehen, gezielt und immer gleichmäßig abruft, um schließlich als Zeitmesser nutzen kann. In der Folge häufte sich die Literatur, angefangen von Berufsschulbüchern für Uhrmacher bis hin zu Bildbänden antiker Uhren.
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