Nachdenkliches, Gefühle und Erkenntnisse |
![]() Bei der Reinigung der großen Messingplatinen fand ich einige eingeritzte Vermerke von Uhrmachern. So zum Beispiel: Cleaned by John Smith, 1842. Unwillkürlich frage ich mich, wer hat die Uhr angeschafft, hat der Besitzer dafür lange sparen müssen, oder wie viele Verstorbene sind an ihr vorbei getragen worden? So versetzt man sich immer tiefer in das Umfeld dieses Zeitmessers, und man malt sich Szenen aus dem früheren Geschehen aus. Da ist die Geschichte von meinem Großvater, der zu seinem Dienstjubiläum auf der Zeche mit einer Uhr ausgezeichnet wurde. Was für Gedanken gingen ihm durch den Kopf, als er von einem der Chefs die Uhr vor versammelter Mannschaft überreicht bekam? Er, der solchen Gelegenheiten lieber aus dem Wege ging... Warum hatte der Uhrmacher relativ hochwertig Werke ohne Gehäuse?
Entsprechend gab es sicherlich Edelmetallgehäuse. Wo sind sie geblieben?
Welche Umstände haben dazu geführt, dass daraus etwas anderes wurde?
Ziemlich düstere Gedanken kommen in mir hoch.
Liest man über die Entwicklung der Zeitmessung nach, dann wird einem bewusst, dass schon sehr früh in der Menschheit die Einteilungen der Zeit von Wichtigkeit war. Die stetige Entwicklung, um ständig höhere Ganggenauigkeiten zu erzielen, muss sowohl den Laien als auch den Techniker begeistern. Triebfedern waren oft die parallelen Entwicklungen, wie die zunehmende Beweglichkeit der Menschen. Uhren wurden tragbar, mussten zum Beispiel unter den Umweltbedingungen der Seefahrt für die Navigation funktionieren, bis hin zu den heutigen unterschiedlichsten Einsatzbedingungen. Durch die Vielfältigkeit der Konstruktionsmerkmale, besonders um die Hemmung, konnte ich auch bald die Uhrmacherepochen abschätzen. Sehr schön ist auch im Kleinen zu sehen, wie die in Stufen verlaufende technische Entwicklung, von der Handarbeit bis hin zu automatisch gefertigten Uhren, verläuft. Stellt man sich einen Zeitstrahl vor, so ist darauf auch ein Abschnitt für mich vorgesehen. Wie weit das Abschnittsende entfernt ist, weiß man in der Regel nicht. Hoffentlich ist es mir erlaubt den Rest noch gut zu verwenden... |
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